wenn ein reinrassiger yuppi mit blondstraehnklebrigem pony und riesiger kaffeebrauner einglassonnenbrille, makelloser jeans und yuppihemd unmittelbar unter dem panorama bibliothekfenster, an dem ich sitze, rangierkurbel automatikschaltend einen metallic dunkelblauen hellocker ledersitz garnieturten
ford mustang (amerikanisches kennzeichen) parkt, genuesslich das schiebedach hochfaehrt, es ist so ein hach, das eigentlich weiß, dass es nicht neidisch sein sollte. ein hach, das mir verraet, warum die frauen immer nett mit mir reden und mit anderen maennern abziehen.
mein bruder hat auch einen mustang, silbern. als poster ueber dem kuechentisch.
yuppifreie unis! zugezogenenmaut! frauen fuer alle!
p.s. 1. ich weiß, ich klinge wie die kommunisten in der anfangsszene von ritter der kokusnuss, anzuschauen
hier in voller pracht und herrlichkeit.
p.s. 2. alle vorbeilaufenden maenner drehen sich nach dem ding um.
ruebefrei - 26. Aug, 13:37
er kommt aus pakistan, studiert, spricht ein purzliges, aber sehr gebildetes deutsch, ist rund, braun, schwarz und lacht strahlend weiß, drucksend ein bisschen und mit leicht ironischem unterton. ja ja, sagt er dann, so ist das und funkelt mit den augen. er erzaehlt, wie er fuer die hochzeit seines bruders abnehmen musste, um in den anzug zu passen, was die familie sonst noch so diktiert, dass sein bruderhochzeits enger anzug foto gleich zur brautwerbung herumgereicht wurde, dass man glueck hat, wenn man eine frau findet, die nicht staendig gold will, sondern schon mal was von kunst gehoert hat, weil das gold duerfen die in jedem fall behalten, deswegen verlangen sie soviel. arbeiten muss sie ja schon gar nicht, reicht ja das mit der kunst.
er liest den spiegel und weiß, was die usa seiner heimat koennen und wo in nahost man was investieren muesste fuer wie viel rendite, da gibts ein zipfelchen in suedpakistan, das wird krasser boomen als dubai und hong-kong, 3000 prozent gewinn. aber vorsicht: wenn das regime lustig ist, enteignets alle eigner einfach mal und verkauft den boden neu, deswegen halten sich die spekulanten zurueck.
ich liebe ihn! sanft-opportunistischer schaefchentrockner mit moechtegernerem internationalen format, was er erzaehlt, sprueht von chaos, kluengel und der anpassungsfaehigkeit der menschen in nahost, die wahrscheinlich gar nix anderes mehr kennen als durcheinander und in unseren breiten wohl vor langeweile stuerben. dazu golden watch und whiskey trinken, an den richtigen stellen luegen, drueber laecheln. ja ja, so ist das...
natuerlich lernt er auch hier maedchen kennen, agenturen, vermittlungen von freunden der familie, aber die deutschen, naeh… das geht nicht. die wollen zuviel. er ist eben ehrlich und verklickert ihnen beim ersten date, dass sie schon putzen und kochen muessen bei ihm und er eben der pascha ist und bestimmt, wos langgeht. das ist nicht boese oder let alone sexistisch gemeint, das ist eben so in seinem kopf drin, und anders kann er keine beziehung fuehren. er lacht dann, sagt schade, wie wenn einem die investitionschance weggeschnappt wurde, ein kurzer schleier wehmut verfliegt von seinem drolligen gesicht.
ich liebe ihn, weil das alles so echt und stimmig ist. da ist nix gespielt oder aufgesetzt, es kommt so von innen, dass ich nur staunen kann, wie verschieden die menschen gepraegt sein koennen. goettlich, ihn ueber deutsche kueche reden zu hoeren, er hat sich ja dran gewoehnt, aber landsleute bringen das zeug wieder hoch, weil komplett ungewuerzt. und kartoffeln mit gemuese, das ist gemuese mit gemuese, wo gibts denn so was?
lange dachte ich spießer, kapitalist, arme sau; allein, sein denken ist so reich, es hat mich verbluefft und in jene lage maneuvriert, in der man kleinlaut von den socken das konzept einer person neu erstellen muss. nun macht er karriere, laesst sichs gutgehen und wartet eben auf die frau mit kunst, das hoechste, was frauen wohl erreichen koennen daheim, wenn sie keine kugel in den kopf kriegen wollen. mit dem diplom kann er in pakistan mit 5000$ anfangen, das entspricht einer kaufkraft von 20000$ in usa, nur leider mit pakistan drumherum, schmunzel.
er erzaehlte mir an einem zungenbefluegelten abend von der liebe, ihren stadien genauer. jetzt bat ich ihn, das nochmal genauer zu fassen, hier das superlative ergebnis...
Hi, die Stufen heißen:
1. Marriage of Hormones (Foolishness passt auch); mit etwa 14 Jahren.
2. Marriage of Love; mit etwa 22
3. Marriage of Convenience; mit etwa 30
4. Marriage of Desparation; ab 45
5. Forced Marriage; hat mit Alter weniger, sondern mit der Lage der Personen zu tun
6. Arranged Marriage; Üblich in Indien, Pakistan wo man nur seine Schicht heiraten darf/soll/kann/muss
7. Pseudo-Marriage; Für den einen ist das Liebesbeziehung, für den anderen aber nicht. Oder für beiden ist das keine Liebesbeziehung mehr.
Ich glaube, es waren sieben insgesamt. Im Laufe der Zeit können die Kategorien sich sogar wechseln. Aus arranged-marriage kann eventuell Liebe sich entwickeln. Ich habe das aus einem Fernseher Programm in Pakistan. Damals war ich ein Teenager, also habe mir alles gemerkt und war auch beeindruckt.
... i love him!
ruebefrei - 25. Aug, 15:04
ich habe heute einen sehr schoenen gedanken in worte gegossen! und d aus der skilehrerausbildung wiedergetroffen!
und das maedchen in der bib, mit der ich quatschen wollte, war weg, als ich von mittag wiederkam. sauerei.
wie wa dit?
frauen und ubahnen laeuft man nicht hinterher, es kommen immer wieder neue. ja ruebe, jetzt erklaer das noch der ruebe! aber positiv denken: mit den bahnen klappts schon fast immer!
ruebefrei - 22. Aug, 17:13
heute bin ich in der verfassung, wo alles, was ich tu oder seh zu einer geschichte in meinem kopf wird... etwas zu euphorisch, um dem frieden zu trauen, aber gute laune!
wohlan...
ruebefrei - 21. Aug, 19:26
der mann war tot. auch wenn man in zeiten groeßerer belastung solche fakten solange zerdenkt, zerredet, bis sie ungeschehen scheinen: faktisch war der mann tot. offiziell sogar, das stand auf dem totenschein, geprueft und unwiderruflich fest. mausetot war er, da biss die maus, die sich im uebrigen wunderte und mit der sache nichts zu tun haben wollte, nein, sie fand nicht einmal einen faden zum abbeissen.
sie brauchte ruhe. das dokument verstaute sie zuunterst in der schublade mit den akten; er wuerde nicht wiederkehren, und doch konservierte ihr kopf das verhalten, als ob. man konnte nie sicher sein.
der mann kam nicht wieder. alles versuchte er, von traeumen und trugbildern bis zwangsvorstellungen und verheißung des ewigen lebens: umsonst. sein eindruck verdampfte wie moebelpolitur, verfluechtigten sich die erinnerungen an ihn aus ihrem kopf. sie fühlte sich bald unbehaglich dumpf an den stellen, wo seine praesenz sich breitgemacht hatte. eine zurueckgebildete beule, wenn sie darueberstrich, gedachte sie der blessur in all ihrer wucht und seufzte. allein, der schmerz blieb aus, vergessen, geloescht. er wuerde nicht wiederkehren, und wenn doch, hielte sie ihm das dokument unter die nase: das muss ein irrtum sein, du bist tot, also benimm dich dementsprechend!
schwarz trug sie nicht, sie besaß nur farbige kleider. schwarz hingen seine zweireiher im schrank, manschettenreihen. die altkleiderhandlung bot akzeptable preise auf kommission. verschwendung, dachte sie, den besten hat er mit ins grab genommen, zwang sich schnell zu zuechtigem ernst. wollte denken, einem toten gebuehre ein gewisser respekt, gluckste darauf los wie zum trotz. was es solle, den respekt hatte er sich schon zu lebzeiten erzwungen, doppelt und dreifach. unverdient, befand sie, und das recht auf trauer verwirkt, schenkte sie sich noch einmal nach: auf dich!
ruebefrei - 21. Aug, 19:17
man muesste mal was unternehmen gegen das bundesdeutsche Ah!, jenen laut aus der zisch ploepp Ah! trinitaet deutscher bierwerbung, ohne den sich kein mann auf ein oeffentliches klo setzen kann.
prostata ueberfunktion verlautbarung bei dem verlassen eines badesees gleichwohl jedweder empfundenen physischen hoechstleistung (hier, hierher mit den medaillen!). ob nach fettigem essen, schlechtem sex oder wenn man das aerschrl in ein sitzmoebel parkt: Ah!, hervorgebracht mit dem gleichen rauchigen pathos, mit dem mann frau verklickert, warum er sie jetzt f* muss und worin dabei der entscheidende vorteil fuer sie liegt.
gut gehts, tauchen bauchige waenster ihre olibabuersten in den schaum. was stand, statur, status, wer rechten mumm (!) in der brust, froent behaarter unterarm wehrhaften blickes der maennlich-erquickenden brunft: Ah!
seien sie willkommen im flair unseres erlesenen machoismus, wir konnten ihn zwar zu zeiten nicht international etablieren, doch wen jammerts? selbstgerecht, k.k. und Ah!, vorwaerts, ihr mannen, wir ziehn!
wie waere es mit einer art akustischem pestizid, stoersender in kneipen und oeffentlich-sanitaeren bereichen? phonetikkurse auf rezept, selbsthilfegruppen, meditation? partielle stimmlippenkastration im fruehen alter, was zaehlt ein vokal mehr oder weniger, wenn mit ihm ein ungeziefer aus der sprachkrume getilgt?
man koennte den breitensport unter kirchliche obhut stellen, den alkoholika oestrogene zusetzen, der kraftfahrzeugerzeugenden industrie ein leistungslimit von zwanzig pferdestaerken auferlegen. allein, solange sich im land noch eine frau findet, die k.k. relikt macho feist schneidschmiss oberlippenschnauz willfaehrig ist: schallend regieret das Ah!
nachschlag
eigentlich erwaehne ich keine subjekte zweifelhafter prominenz, die es vor allem verstehen, ihre mittelmaeßigkeit in ein vorteilhaftes licht zu ruecken. aber hier gehoert sie hin: eine synaesthesie von unbedingtem unterhaltungswert, das Ah! klingt so, wie ein waldemar hartmann (nomen est omen) wirkt.
desweiteren sind maennergeraeusche auf dem klo so unverschaemt widerwaertig, dass ich a) nie in ruhe pinkeln kann, b) nicht weiß, ob sie kacken, kommen oder das gefuehlsmaeßig nicht auseinanderhalten koennen und c) gut verstehen kann, warum sie beim sex die fresse halten.
(in diesem beitrag sind zwei anspielungen auf olympia versteckt. wer sie findet und mir schreibt, bekommt fuer jede richtige antwort einen gummipunkt!)
ruebefrei - 21. Aug, 18:46
kennt ihr noch die bunten knallbonbons, die frueher immer in den ramschauslagen herumkullerten? die man immer haben wollte, und die nie funktionierten, man riss nur die enden ab, pulte die huelsen auf und drin war konfetti und irgendwas unsinniges, ein luftballon evtl.? sowas bin ich fuer schwule. klein, gedrungen, muskuloes, naiv (ô du dummerchen!).
anlass: ich war gerade an der bammelecke (survey wanted: wie viele berliner wissen noch was die bammelecke ist, ohne zu googlen?). da lud mich ein nackter mann, oben kahl, unten grau zu sich auf die decke ein, weil es ja so dreckig ist, wo ich sitze. ohne scheiß fragte er, ob ich mich nicht neben ihn legen wolle. ich wollte eigentlich nur in der sonne trocknen und mich vertraeumt am hintern kraulen. vater-sohn-sex heißt die logische folge von sowas, glaube ich.
vielleicht hat auch fkk neuerdings eine andere bedeutung?
jedenfalls lande ich immer wieder im schwitzkasten (sehr romantisch!) oder unter den massierenwollenden haenden der maennlichen gleichgeschlechtlich orientierten, so wie eine kugel bergab rollt. silbergrau begoldohrringt lennonbrillte prenzelberger setzen sich verschraenkter beine zu mir und atmen schmachtend ein paar zuege, bis sie runzelnd weiterprenzeln.
ich will ne frau, mann!
p.s. ich weiß, meine abfuhren sind ziemlich brutal gegenueber dem, was ich von frauen gewohnt bin. aber genauso sind sie auch gemeint.
ruebefrei - 21. Aug, 17:43
eigentlich ist es gut so. das haus war auf hass und luege gebaut und seine bewohner hausten in misstrauen und unausgeprochener zwietracht. aber eben umsonst in der amsterdamer innenstadt. nun haben sie die brandschutzbestimmungen aber laengst nicht erfuellt, also hats die polizei mit links geraeumt. mit 12 stunden vorankuendigung. alle auf die straße... so gehts mit dem piratenvolk... vielleicht doch gut, dass ich da nicht geblieben bin. obwohl die haeuser echte palaeste waren...
(pressestimme)
(das video im link ist so krass! sogar in die bude von x haben sie reingefilmt, alles von der straße aufgelesen!)
ruebefrei - 19. Aug, 15:21
ich moechte euch eine geschichte erzaehlen! sie handelt von den zwei kindern r und l, die ein großes abenteuer wagten. alles begann in freiburg, wo sie brav zur schule gingen. das heißt, sie beugten sich dem druck derer, die sie an ihrer eltern statt aufbrachten in einem internat eines namhaften alternativschulmodells. ihre eltern kuemmerten sich nicht um sie, r hatte keine oder war weggelaufen, l’s vater jettete als konsul in deutsch-russischen angelegenheiten durch die welt und kuemmerte sich nicht mehr um sie, als repraesentative betraege zu ueberweisen und zweimal im jahr auf ein essen zu bestehen, zu dem sie die zuechtige tochter zu mimen hatte. eine mutter hatte l nicht mehr.
l wollte weg, um es allen zu zeigen. r war es egal, aber er liebte l. liebte l wie die zwerge das schneewittchen, denn sie war von schoener gestalt, feingliedrig, sie trug lange dunkelbraune haare und ein sanftes gesicht, darin zeichnete sich bereits eine spaetere markantheit ab. r war klein, staemmig, sein haar bereits duenn oder geschoren ueber dem knochigen schaedel, auf dem das leben einige seiner unangenehmeren szenen geprobt hatte, er war 19.
l wuerde in drei monaten volljaehrig sein, dann koennte ihr niemand mehr etwas erzaehlen. bis dahin wuerden sie laufen, gegen die zeit und gebieterischen organe des erziehungsstaates, in dem sie seit langem einsam waren. eine woche trampten sie an der landstraße, aßen aus dosen und schliefen im graben. die autobahn mieden sie, polizei. dann mit dem LKW in die große stadt, jenes gewaber aus lebensarten, in dem noch jede kreatur eine nische fand und zu ihresgleichen, wie unwuerdig sie auch dahinvegetierte; kuenstler, gaukler, arme traeumer, die straße den hunderten ein wohnzimmer, kuehlschrank, kleiderkammer; wo dienstags die kinder und mittwochs die alten eier gegen das rathaus feuerten und fahnen verbrannten, hass in den augen, parolen schrien, die stadthalter hinter den herrschaftlichen fensterlaeden angewidert die oberlippe krauszogen; wo der zahnlose poebel den ton angab und die ordnungskraefte sich bemuehten, no poner mas gasolina en el fuego: piratenstadt barcelona!
piraten hatten ein haus gekapert, el teatro nannten sie das verkommene flaggschiff der unterwelt, es aechzte unter seiner verdorbenen crew. der kapitaen erkannte in r seine verwegenheit frueherer tage, auch er ein runaway, bodenakrobat, zum kraftstrotzenden totenschaedel geschrumpft. er goennte seiner verrohnung eine auszeit, erlaubte sich so etwas wie vaeterlichkeit fuer die kinder, welche nicht mehr hatten als sich selbst. sie brauchten nicht mehr, keine drogen, dosenfraß. r spielte gitarre in der straße, l tanzte und sang, schoene boheme. wenn sich polizei naeherte, versteckten sie sich.
braune lederschuhe, dunkle jeans, ein cordsakko; blonder stoppelschnitt, michelgesicht. ruettelte an der dreifachen kette gesicherten schwingtuer, die ins innere des verruchten hauses fuehrte. weckte mich auf, ach ihr sprecht deutsch durch die kette. wachen augen, dummes gegrinse, 23 und hamburger student, wollte ja schon immer ein besetztes haus sehen, forschende blicke, dann diese party, da wollte er mal schauen: 500 der kaputtesten rasta links drogen bummler wenn du das system zerstoeren willst fang bei dir selber an, rauch zum schneiden, eine kippe, einen joint, koks auf allem, das ueberlackiert; los lavados uebergelaufen, liter urin in den rinnsteinen der altstadtstraßen; drinks aus dosen und plastikbechern, gierige augen zaehlen große scheine in der kueche, der boden feucht und raschelnd wie herbstlicher waldboden, nur muell und getraenke; piraten kriechen gollumstyle herum, durchwühlen den sumpf nach - geld! rauchen dreckbrocken aus dem morrast, das konnte alles sein.
polizei! der deutsche suchte l! sie waren in der stadt, dumm von dort elektronische post zu versenden. sie liefen. mit zahnbuerste und geld liefen sie in die berge, zwoelf kilometer in den morgen. el castillo, la casa de gaudi en las montanas, ein squat. sie wagten sich nicht zurueck in die stadt, wo ihre rucksaecke standen, spanische polizisten hatten sie schon immer angeschaut, patroullierten staendig vor dem tor, 5 zentimeter massives holz, eisenverschalgen, schwerer zugbalken dahinter. angst vor der begleiteten rueckkehr nach deutschland, paranoia, verfolger ueberall.
einmal besuchte ich sie in den bergen, erschoepft, sie gingen alles zu fuß, die zuege, stationen, die kameras. r besorgte die dinge in der stadt, sein maedchen blieb im versteck. einmal kamen sie noch ihre sachen holen, neunzig liter armeebeutel tapferer zwergenruecken, und die gitarre. glueckwuensche, ein kuss von m, da lief ein maerchen hinaus an die straße, valencia, sevilla, die welt!
ruebefrei - 17. Aug, 13:01
alle ueberkommenen eheklischees, entstellt von der schludrigkeit unvollstaendiger emanzipation;
alle uebereltern kompetenzueberschreitungen;
ein gutes maß interaktive unpaesslichkeit;
sturheit, dreistigkeit, einfalt, tod, indifferenz, tradition, vorurteile, liebe mit abgelaufenem verfallsdatum, reichlich schlechten sex;
verruehre alles zu einer formlosen uebelriechenden pampe;
haue alles so pathetisch wie moeglich in die fressen der handlungstraeger, gleichmaeßig auftragen;
richte es mit ein wenig unterhaltsamkeit auf 191 seiten an und garniere es mit ein paar frechen phrasen spitzer franzoesischer zunge – bon appetit!
oder:
„welch bloede idee, unsere mutter mit sechzig noch zum psychoanalytiker zu schicken!“, rief ich. „ich nehme an, er hat großartige feministische und humanitaere reden geschwungen ueber das recht jedes einzelnen auf selbstbestimmung.“
„wie kannst du es wagen, mir solche vorwuerfe zu machen!“
„weiß gott, welche flausen der arzt mutter in den kopf gesetzt hat! und alles ist deine schuld!“
„du bist genauso schuld! wie kann man eine frau, die nicht weiß, was ein orgasmus ist, erotische literatur lesen lassen?“
eigentlich mach ich ja nen bogen um frauenbuecher... aber bei
frau tuil hab ich gut gelacht! nicht zuletzt gebaerden sich meine eltern, etwas geschmackloser wie oben beschrieben, nach dem gleichen rezept.
das ende aber ziemlich abrupt und wie gewollt und nicht gekonnt... da fehlt was, das kann doch nicht alles gewesen sein... da schmeckt man wohl den schlechten sex.
ruebefrei - 16. Aug, 09:28
szene fuegt sich zusammen, was zusammen gehoert
off: nee, stop mal.
szene: haeh, wieso stop?
off: schnauze da, zur szene; nee, nee, so geht das hier nicht.
szene: wieso denn nicht, laeuft doch prima?
off, erboster: schnauze habich gesagt!
zur szene: das wird jetzt sofort abgebrochen, das machen wir nochmal neu.
szene: aber warum, es lief doch gut, alle sind zufrieden.
off, ungehalten: wer entscheidet hier eigentlich, was laeuft und was nicht? du sollst die schnauze halten und tun, was ich sage!
szene, kleinlaut: na gut...
(beide ab)
viertel jahr spaeter.
off: ...
szene: ich habs nochmal versucht.
off: und?
szene: sieh selbst!
off: willst du mich verarschen? da hat sich doch nichts veraendert!
szene: was soll ich denn tun? so stehts nunmal im drehbuch.
off: das drehbuch bin ich! und ich sage: so nicht!
szene: aber...
off: nix aber! mehr faellt dir dazu nicht ein?
szene: ...
off: du bist mir einfach zu schlecht, ich red jetzt mit dem regisseur, dann streichen wir dich raus.
szene: was, das koennt ihr doch nicht...
off: ich kann alles, und jetzt halt endlich dein maul!
(beide ab)
ruebefrei - 15. Aug, 16:23