ich war am WE bei den mitteldeutschen hippies, es startete einfach allzu viel fahrendes volk an der autobahn um die ecke, als dasses mich in den vier waenden gehalten haette.
sehr liebe leute, sehr jung, wenig drogen, keine drogenleute. und was fuer huebsche maedchen, sauerei. marke gucken, aber nicht anfassen. strafe bis folter, in der heimischen mundart. und ich depp kauf mir vorher noch kondome.
bezeichnenderweise bestand mein intimster kontakt zu weibes darin, dass mir eine zu 1,85 metern aufgeschossene blondlandstute im polizeikostuem die mundschleimhaut von der zunge schabte (links, rechts, mochnse nochma uff, die zunge willsch ooch noch):
„wir machen jetzt einen freiwilligen (!) drogentest. sind sie einverstanden?“
„ja. worauf testen sie denn?“
„THC und amphetamine“
(lachend) „da wern sie bei mir wo hoffentlich nix finden.“
(wissend) „ach ja, was nehmse denn dann, sagenses doch am besten gleich.“
zum glueck beherrsche ich den du bist das daemlichste wesen unter der sonne seitenblick.
die ham uns ne halbe stunde rumschikaniert, zu zwoelft in schusssicherer weste. der fahrer hatte lange haare, runde brille und 0,0 (!) promille, konstatierten sie etwas kleinlaut, vielleicht enttaeuscht. alles, damit sie auf ihre quote und nicht aus der uebung kommen und auch im naechsten jahr wieder so tolle sommersonntagnaechtliche betriebsausfluege genehmigt kriegen. ich hab jetzt wohl was gut bei den saecken und sie meine DNA in der inoffiziellen kartei.
dann wars auch so spaet, dass ich nicht mehr fortkam von der raste und im rapsfeld schlief. das war aber bequemer als gedacht, und ich sah sogar noch ne sternschnuppe vorm einschlafen.
panteon rococo wieder dabei, die jungs spielten so viele zugaben, ob da nun 1000 oder 30000 leute stehn, die machen einfach spaß und sind sich auch fuer n minipublikum nicht zu schade.
ganz im gegenteil zu einer magersucht heroinhure ausgemergelten schneeweißchen scheidewand namens jennifer rostock, die ihre ueberdosis shooting star in die verbravozuechtigte teenipampe kreischte und mit ihren fahlen gebeinen schlenkerte, als waer sie, tschuldigung, frisch ausm KZ entlassen. wenn die kids darauf abgehen, sind zumindest die notaufnahmen der oertlichen krankenhaeuser weiterhin ausgelastet... ich war entsetzt von diesem kreischenden schrumpfkopf und frug mich wie so mancher, wer um alles in der welt sie auf ein hippyfest gebucht.
die haie unterdes sehen keinen anlass, guppi ruebe ueber das diktierte maß hinaus an ihrem fischfutter teilhaben zu lassen, als welches sie ihn wohl ebenfalls gern saehen.
ich weiß nicht. dann und wann ueberkommt mich der drang, mich einer bestimmten sorte von mensch mitzuteilen. das sind meist welche, die irgendwie tief wirken, etwas geheimnisvoll vielleicht, unergruendlich. leute, bei denen ich mich auf so subtile weise aufgehoben fuehlle, oder verstanden. hm. in letzter zeit hab ich mich manchmal durchgerungen, das auszudruecken. was inner stadt, die der s am WE mit einem ICE verglich (sehr treffend), durchaus challenging ist.
° abends goerli, kuhle, lieblingsplatz
° sonne steht tief
° maedchen interessant
° ruebe schreibt ein kompliment und versucht anhand weniger optischer eindruecke auf einige hypothetische wesenszuege einzugehen
ihre antwort:
hallo!
dein brief im park war echt total süß und lieb!
vielen dank für das kompliment!
du hast es gut getroffen!!
ich komm allerdings gar nicht von berlin..
sondern aus süddeutschland von einem minidorf..;o)
dort hab ich auch einen freund und bin recht glücklich..
nur dass du es gleich weißt..
aber ich bin sonntag nochmal im park vielleicht sieht man sich ja
nochmal..
reden kann man ja immer mal..;o)
morgen hab ich ein vorstellungsgespräch bei ort x..
und am montag abend flieg ich wieder zurück..
aber vielleicht klappts ja noch..;o)
weiß nich ob ich hier nochmal mails lesen kann...
ansonsten wünsch ich dir alles alles gute!
mach weiter mit den briefen das ist echt toll!!!
und du hast es sowas von getroffen!
also dann..bis bald vielleicht..
und sonst ja...alles gute!!!
viele grüße!
die antwort darf ich wohl als kompliment werten...
ich hab ne wohnung angeschaut, saß im goerli und war schwimmen. aß beim marokkaner, der mit der spermadicken knoblauchsauce. latschte die schoenhauser runter, abgefressen mit der welt, und ueberlegte in einem anflug von major selbstmitleid, dass ich eigentlich langsam voll arrogant mit meiner autobiografie anfangen koennte, erlebt habich genug, die haelfte meines erlebten lebens ist dicke um, und die schnauze entsprechend voll.
befand mich so im anflug auf depressive verstimmung 1 und aergerte mich, dass depressionen derart an den gesellschaftlichen rand gedraengt werden, was den betroffenen sicher total hilft. saß so aufm sbhf schoenhauser und zog die beine an, suchte bewusst ne bank, wo nur maenner saßen. maenner stiegen in bahn. frau kam, klick klack, stoeckelstiefel. ui dachte ich, und widmete mich wieder den gedanken. frau setzte sich 2 sitze weiter und fummelte an mobiltelefon. ich wurde leicht skeptisch, weil sie sich ja auch haette sonstwohin setzen koennen.
bahn kam, frau ging zu tuer, ich hinterher. frau entschied sich fuer den waggon in der anderen richtung, ich auch hinterher. (im nachhinein zu pruefen, ob sie so rausfand, ob ich interessiert waere.) frau stoeckelte den waggon lang weg von mir, ich bedient. stellte mich zu rad in die tuer und blickte in den waggon, gedanken. frau mit kopfhoeren, mobiltelefon saß entfernt, aber mit gesicht zu mir. blickte kurz hoch, aber keine meinung auszumachen. frau setzte sich auffaellig in leere sitzecke noch weiter hinten, besser ersichtlich. ich hin: rucksack ihr gegenueber, beine ausgestreckt. sie grinste sich einen, blickte brav aus dem fenster. ich grinste auch. haette nicht gedacht, dass ich so cool sein koennte. bastelte annem spruch, war aber recht unpersoenlich und unterkuehlt drauf, raptor, einfach schauen, was passiert.
sie schaute immer irgendwohin, grinste, schaute mich kurz an, als waer ich sonstwie unverschaemt, schuettelte leicht den kopf. ich fummelte zettel aus notizblock, stift, und schrieb genuesslich meine nummer auf. faltete das ding tausendmal, ganz nachdenklich. da fiel es mir auf: hosenstall offen! nicht dass das zufall war, das ding geht immer auf an dieser sch* verd* hose. immer im sitzen, wenn ich mich so richtig schoen fleze. ich dachte, nun kann ich auch ihr kopfschuetteln zuordnen und begann, mich echt kribblig zu lachen. fuehlte mich wie eine an die zaehne bewaffnete armee, die die munition zu hause vergessen hat. entwaffnet. ich musste so unglaublich lachen und genoss, wie der hosenstall meine coolness, na ja, versaute.
vielleicht hat sies nicht gemerkt, wobei frauen sowas wohl immer merken, ich konnte jedenfalls nur noch lachen. sie hat auch artig das zettelchen genommen und war glaubich recht angetan. immerhin hatte ich ja ein weißes hemd an wegen makler beeindrucken. wir hatten jedenfalls spaß... mal sehen was ich da in den naechsten tagen zu hoerensehen krieg. sie ist jedenfalls sehr huebsch, heißt e, und kommt aus einem osteuropaeischen land (darueber muss ich nochmal schreiben). und mit etwas glueck gehoert sie zu denen, die sich zwar huebsch machen, aber innen drin genial entspannt bleiben... man darf gespannt sein!
so, jetzt aber in die heia, morgen wieder fuetterungstermin im haifischbecken.
komische dinge passieren, auch wenn sie mich nicht angehen; der untermieter aus dem oberallgaeu fotografiert keratinoeses kroatisches model in meiner bruchbude; die haie wollen mich mit 5000 oecken aus der affaere locken. ich lande sonntag abend auf ner goaparty, bei den waschechten strahlenopfern, progressiver sound.
ich schreibe. und finde wieder wenig bestaetigung in mir selbst, fuer das, was ich tue. die muenzen fuer das aussichtsteleskop sind alle, so bleibt der himmel trueb. sommer ist aus fuer dieses jahr, hamwanich, wird so nicht mehr hergestellt.
was bleibt, wollte sie wissen. vielleicht bleibt sie selbst. vielleicht werd ich ihr auch mal was in den briefkasten stecken, wie in alten zeiten. schließlich ist es mal wieder soweit, die jungen schreiben es auf.
da war tag, und es schien, als wolle er sich von seiner nichtssagendensten seite zeigen. er sagte nichts, es gab auch nicht viel, worueber es sich umfassend zu aeußern lohnte.
sprechen sollte er dennoch, irgendetwas praesentieren immerhin, das wurde erwartet. sie hatten schließlich bezahlt und wuerden seine ausdruckslosigkeit nicht teilnahmslos auf sich sitzen lassen.
gebt ihnen ihr geld zurueck und lasst mich in frieden, gaehnte er grantig. ihr geld. er hielt mehr davon in seinen haenden, als sie ihm jemals in seinen uebersaettigten schlund zu werfen vermochten, und wenn sie sich bis auf das fleisch entbloeßten.
er war es leid. jeden tag auferlegten sie ihm neue ausgeburten ihrer verblendung, visionen schmueckten sie diese unfertigen gedankenkonstrukte, die schon in sich zusammenbrachen, bevor noch so ein tapferes schreinerlein die richtfestwimpel daran hinaufzurren konnte.
dann das geld. als wuerde es ihre mittelmaeßigkeit in das rechte licht ruecken, ihn dazu bewegen, ihre gedanken noch einmal auf ein praesentables maß zu heben. er wuerde sich keinen bruch daran zuziehen, hatte er sich eines schlimmeren tages geschworen.
der tag hatte genug von denen, die ihn begangen. kam ihm einer mit ansatzweise verwertbaren vorstellungen, dieser nannte sich bereits ein genie. die der tag genie nennen mochte, verweigerten sich seinem angesicht. zumindest aber verschonten sie ihn mit dem geld.
es stand nicht gut um den tag, das mochte laengst keiner mehr leugnen. er schickte tagtaeglich gewuenschte pflichten unter die leute, und doch waehnte man eine beginnende stumpfheit, einen anflug von verbrauchtheit, die man aus frueheren tagen nicht kannte.
jene, die sich eines nur grunglegenden gespuers fuer das befinden ihrer umwelt ruehmten, sie horchten auf und vernahmen die zeichen der zeit, leise vorboten seines niedergangs, und kleinmuetig stellten sie fest:
die pruefung ist schon seit letztem donnerstag gegessen, und dass ich bis jetzt keinen bedarf hatte, das zu erwaehnen, sagt eigentlich auch schon alles. 2,3 diplom auslaufmodell, alles muss raus. was der mich gefragt hat, haette ich vor 2 jahren schon erzaehlen koennen, keine substanz. und kein bedarf meinerseits, das weiter zu kommentieren.
nur soviel: ich bin noch nie aus ner pruefung gegangen ohne emotionen. kein aerger, keine erleichterung, keine geistige reproduktion des verlaufs. hab mir den a* gekratzt und paar emails geschrieben. ungelogen 1h nach der pruefung kam eine von der c mit ihren pruefungsfragen und antworten von vor ner woche. 1:1 uebereinstimmung. haette ich das nen tag eher gehabt...
der a gab am abend seinen ausstand in der weinerei und ich hab all you can drink woertlich genommen. wir sind dann durch den pberg geeiert und er hat mir noch paar lebensweißheiten spendiert. z.b. soll man einfach mal zu 4 frauen im restaurant gehen und fragen, ob sie mit einem schlafen wollen. schocktherapie. und dann welche nehmen, die man nicht mag, damit man sich hinterher auf das konzentrieren kann, was man wirklich will. klingt nach meinem studium. mut zur profanitaet!
a verabschiedete mich mit: nimm dir einfach mal, was dir nicht gehoert, und schmulte verschmitzt durch den tuerspalt. desweiteren ueberraschte er mich sehr angenehm mit einem wirklich profunden pragmatisch-liebevollen selbst- und weltbild, dass ich hinter seinem spaß macho geflunker nie vermutet hatte. man merkt erst, wie cool die leute sind, wenn sie gehen.
zucker will ein buch schreiben, ich will es lesen. hallo zucker: fuer jedes kapitel von dir darfst du eins von mir gegenlesen... na?
gestern war ich aus, duncker, allein. wer mal nen kleinen schoenen nichtraucher rock indy spaß club ohne indypopper und co sucht; wo man auch mal berliner trifft, wo es sauber und preiswert zugeht und die leute echten spaß haben am tanzen: duncker. hab erst getanzt, bin dann in den garten, dann wieder rein, ploetzlich hatte ich 4 frauen um mich rum, eine 20 cm vor mir. wie die muecken. bei 30, 40 leuten aufm denzflohr schon ne leistung. musste ich erstmal staunen, aber ich hatte gute laune und hab die ganze zeit nur gelacht.
und bin endlich mal fuer das gegangen, was ich wirklich wollte: naemlich die huebscheste. wir ham schon ziemlich eng getanzt, hui, war warm. war auch echt ein gutes gefuehl, mutual. aber sie ist dann mit ihrer freundin weg und ich hab mal den typen gefraegt, mit dem sie da waren, so ein lieber taetowierter rauschebart...
„ ...ich glaube, den zahn kann ich dir fast ziehen, die ist 17 und geht in 8 tagen zurueck nach new york.“
na doll. und dann dieses wahnsinnig intuitive auseinandergehen mit den fingern jeweils am unterarm des anderen abgleiten lassen. das schafft so ein verstaendnis, das man mit worten gar nicht aufbauen kann, so fix. sowas begeistert mich ueber die maßen. cooler typ.
aber mit der auffassung, dass ne beziehung solange dauert, wie man zusammen ist, war die mit dem maedchen echt schoen.
als ich gerade gehen wollte, kamen noch die jungs vom studium. wieder festgequatscht. hach ja.
heute kater, wohl erschoepf uebernaechtigung dehydrierung geschuldet. ich dachte, ohne alkohol waer ich davor mal gefeit. (du musst auf die elektrolyte achten, mann!) bin nach 2 stunden schlaf aufgewacht, hatte vonner huebschen partybekanntschaft auf der couch getraeumt und bin erstmal im halbschlaf ins wohnzimmer getorkelt, um sie zu suchen... oh mann!
na, ich hab jedenfalls gut gekocht heute... morgen wieder jagd.
dass der rbb die beste hoerfunkanstalt deutschlands ist? es laeuft gerade helge timmerbergs interview auf radioeins. komischer typ, tolle stimme. aber bissel zu ueberreist. erzaehlt gerade von der klassenfahrt nach amsterdam im sommer '68... nutten kiffen kotzen hippy werden. und wie ihm in kalkutta in der rikschah ein zahn abgebrochen ist.
er kommt aus bad oeynhausen, der schlimmsten stadt deutschlands. mein beileid. immer wenn ich da stehe krieg ich depressionen. aber er scheint was draus gemacht zu haben. faselt mirn bissel viel.
jetzt ham sie gerade das hier gespielt, so ein HAMMERSONG!
stattdessen geistern mir drei, respektive fuenf herren durch den kopf, das ist immer so, wenn ich mich wegsperre, dann denkt der kopf an freie momente, fusion oft. da gabs vor zwei jahren eine show, bei der jeder einpisste, der nicht vorher auf klo war, jede wette.
schon der soundcheck: man stelle sich drei grinsende ergraute vor, die ueber die kahle buehne wuseln und sich HERR SCHUTZMANN SCHUTZ MANN MANN SCHUTZ DEN HERR SCHUTZMANN SCHUTZ! SCHUTZ! MANN! SCHUTZ! uswusf zurufen, als waeren sie in der gummizelle.
dann die show: ein zentimeterdick behornbrillter opi-anzugtraeger zerrt eine zinkwanne auf raedern herein, darin ein fett verbloedeter rentner, dem der hinterherlaufende diener rentnergigolo saure gurken ins maul stopft und schlagsahne bis zum ueberquellen hinterhersprueht. der ziehende zitiert irgendwas klassenkampfliteratur, der schluckende wuergt, der fuetternde grinst vornehm. dann stehen sie mir nix dir nix auf und singen ein zynisches lied.
dabei geben sie sich so unglaublich ekelhaft, dass man gar nicht weiß ob nun lachen oder heulen. sie kultivieren den bad taste so gruendlich, dass man kotzen will, und dann, wieder ein froehliches lied. sie fummeln an ihren dicken leibern rum, reiben und lecken und kuessen und bewahren sich doch immer den charme ergrauter lustmolche. in manchen szenen versagt gar ihre ausgezeichnete theaterausbildung und sie muessen hemmungslos grinsen ueber den scheiß, den sie gerade fabrizieren. da liegt das publikum aber eh schon am boden. und wenn mans nicht mehr aushaelt, laesst der dicke seinen bauch schwabbeln und rapt dabei. oder zitiert irgendwas weltbewegendes. und schaut, als habe man ihm gerade haemorrhoiden diagnostiziert.
all das soll die gesellschaft parodieren und mit klugen worten aus der detutschen neobiedermeiernot helfen.
seit 20 jahren dallern die jetzt schon so rum und kassieren preise ueber preise. weiß gott, wenn wer ein selbsterfuelltes leben hat, dann diese kerle. nix lassen die ganz, wenns ans verhunzen von fuer einigermaßen verbindlich gehaltenen regeln menschlichen zusammenseins geht. alles mit einem schildkroetenhaften phlegma, das nur dann und wann von kristallscharfen geistesblitzen zerschnitten wird.
ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, seitdem nochmal solche bauchschmerzen vom lachen bekommen zu haben. ich wurde ueberrollt von einem unschuldigen rentnertrio namens